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1. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 379

1896 - Leipzig : Freytag
Verkehr und Handel. 379 oder Monarchieen hervorgegangen. Der Monarch besitzt entweder eine unumschränkte oder absolnte Gewalt wie der Kaiser von Rußland und der türkische Sultan, oder seine Herrschaft ist beschränkt, indem er in einzelnen Regiernngshandlnngen von der Zustimmung einer Volksvertretung abhängig ist; man nennt eine solche Verfassung eine konstitutionelle Monarchie. Viele Staaten haben als Oberhaupt nur einen auf Zeit gewählten Beamten, einen Präsidenten; sie bilden Republiken. Die verschiedenen Kulturformen bedeuten nicht immer auch auf einander folgende Stufen. Auch siud sie uicht uuter einander gleichwertig. Bei formen, vielen ackerbautreibenden Völkern Afrikas wird der Boden unter der Form des Hackbaues bewirtschaftet, d. h. nur mit einfachen Werkzeugen zur Aufnahme der Frucht bearbeitet. Wie anders erscheint dagegen eine Bestellung des Ackers mit dem Pflug, wie es in den ersten Kulturländern geschieht! Eine weitere Art der Bodenbenutzung lernen wir in China und teilweise mich in Südeuropa kennen, wo die Bewirtschaftung mehr in der Form des Garteubaues erfolgt. In den Tropen endlich besteht die höhere Bodenkultur vorwiegend im Plantagenban. Werkehr und Kandel. Wo die Europäer uoch nicht in größerer Zahl festen Fuß g^§285. faßt haben, da treffen wir noch zu Wasser und zu Laude die ursprüug- br^™'ec" licheu Formen des Verkehrs an. In dem größten Teil Afrikas bilden kchrs. enge F n ß w e g e die Straßen, und die Lasten werden auf den Köpfen der Menschen befördert. Selbst in alten Kulturländern, wie im südlichen China, bewegt sich der Verkehr vielfach auf eugen Saumpfaden. Dasselbe ist in allen schwer zugänglichen Bergländern der Fall. Pferd, Esel und Maultier werden am häufigsten für dieseu Verkehr benutzt. In Südamerika dient auch das Lama, in Hochasien der Jak und selbst das Schaf als Lasttier. Das Kamel aber ist das Schiff der Wüste. Auch der Verkehr mit Wagen gehört noch zu den ursprünglichsten Erscheinungen. Die Zugtiere sind meist Pferd und Maultier oder auch Ochfeu wie namentlich in Südafrika. In den nördlichen Gebieten mit vorwiegender Schneebedecknng bedient man sich des Schlittens mit Renn- tier- oder Hundegefpann. Einen gewaltigen Aufschwung nahm der Landverkehr mit dem Bau Gi,c"5 der Eisenbahnen, der 1830 in England zwischen Liverpool und Man- M,uc11' ehester begann. Das Eisenbahnnetz ist staunenswert schnell erweitert worden. Heute habeu die Schienenwege auf der Erde eine Gesamtlänge von nahezu 700 000 km, also fast den doppelten Mondabstand erreicht. Gleichwohl giebt es doch noch ausgedehnte Läuderftriche ohne Eisenbahnen, und die Gegenden mit einem vollkommen ausreichenden Netz von Bahnlinien sind

2. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 123

1889 - Leipzig : Freytag
123 an manchem Tage der hundert auf einmal; und doch schwand sein Ansehen sichtlich. Daher lie er den Glauben an Gott und Unsterblichkeit am 4. Juli 1794 feierlich wieder einsetzen. Aber bald erscholl der Ruf: Nieder mit dem Tyrannen!" (1 das le tyran!) Er entfloh zwar zum Stadthause, suchte sich auch zu erschieen, zerschmetterte sich aber nur die Kinnlade und wurde am 28. Juli 1794 guillotiniert. 7. Direktorium. Nun ergriff eine gemigte Partei die Leitung des Staates und fhrte Ruhe und Frieden zurck, da alle der Revolution und des Mordens und Zitterns fatt waren. Als sich 1795 der Konvent aufgelst hatte, trat eine neue, die dritte Verfassung in Kraft, ein Direktorium von fnf Mnnern, beraten vom Rate der Fnfhundert" und vom Rate der (250) Alten". Nach mancherlei Zwischenfllen begrndete dann am 9. Oktober 1799 der siegreiche General Gonaparte durch einen Staatsstreich eine Militrdiktatur und damit den bergang zu einer Monarchie. 26. Napoleon Gonaparte, Kaiser der Franxosen. 1. Bonapartes Jugendjahre. Napoleon Bonaparte war als Sohn des wenig begterten Edelmanns und Advokaten Carlo Bonaparte und der Ltitia geb. Ramolini am 15. August 1769 zu Ajaccio aus Korsika geboren und besuchte als Freischler die Kriegsschulen zu Brienne und Paris. Er trieb besonders Mathematik und Geschichte. Einer seiner Lehrer urteilte der ihn: Ein Korse von Geburt und Charakter; er wird's weit bringen, wenn ihn die Umstnde begnstigen". Die Korsen galten fr tapfer, rch-schtig und leidenschaftlich, und diese Charakterzge zeigte auch Napoleon in seinem spteren Leben. Im Jahre 1785 wurde er Artillerieleutnant und that sich durch Pnktlichkeit, Eifer und Fachkenntnis hervor, stie aber durch Klte und Verschlossenheit ab. Von Gestalt war er klein, fein Gesicht gelbbraun; so machte er in seinem grauen berrocke und dreieckigen Hute keinen bedeutenden Eindruck (Le petit caporal."). In den Strmen der Revolution war er aus Seiten der republikanischen Gebieter. Als Toulon, mit den Englndern verbndet, 1793 sich erhob, da beschleunigte der junge Hauptmann durch geschickte Ausstellung der Geschtze die Einnahme und wurde deshalb, 25 Jahre alt, General. Als Robespierre gestrzt wurde, dessen Bruder Napoleons eifriger Gnner gewesen war, wurde er auch ver-haftet, zwar wieder auf freien Fu gesetzt, ging aber seiner Stellung ver-lustig. Nachdem er aber im Auftrage des Direktoriums den Aufstand der Knigsfreunde in Paris niederkarttscht" hatte, stieg er bald wieder, und die Heirat mit der lteren Witwe des 1793 guillotinierten Generals Beau-harnais, Josephine, geb. Tascher de la Pagerie, einer angesehenen und einflu-reichen Frau, half ihm erheblich vorwrts.

3. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 166

1889 - Leipzig : Freytag
166 4. Waffenstillstand und Frieden. Die Hauptbedingungen des am 28. Januar zwischen Bismarck und Favre vereinbarten Waffenstillstandes waren: 1. Smtliche Pariser Forts werden mit allem Kriegsmaterials den Deutschen bergeben. 2. Die Pariser Besatzung ist kriegsgefangen und liefert die Waffen ab, bleibt aber in Paris eingeschlossen. 3. Nach Ablieferung der Waffen darf sich Paris verproviantieren. 4. Whrend des Waffenstillstandes wird durch allgemeine Volksabstimmung eine franzsische Nationalversammlung berufen, die der Krieg und Frieden entscheiden soll. Diese Versammlung trat schon am 12. Februar in Bordeaux zusammen und ernannte den greisen Staatsmann Thiers zum Prsidenten der franzsischen Republik. Derselbe begab sich mit Jules Favre in das deutsche Hauptquartier nach Versailles, wo am 26. Februar folgender Friedensvertrag zustande kam: Frankreich tritt das Elsa mit Ausnahme der Festung Belfert und ein Fnftel von Lothringen mit der Festung Metz an das Deutsche Reich ab und bezahlt 5 Milliarden ( 5000 Millionen) Franks Kriegskosten im Laufe von drei Jahren. Am 1. Mrz zogen 30000 Mann Preußen und Bayern in Paris ein, und an demselben Tage nahm die Nationalversamm-lung den Versailler Friedensvertrag an. Aufgrund desselben wurde am 10. Mai 1871 der Friede zu Frankfurt a. Maiu geschlossen. So endete der denkwrdige Krieg; in 200 Tagen hatten die deutschen Heere 20 siegreiche Schlachten geschlagen, 156 Gefechte bestanden, 26 feste Pltze genommen, 11 650 Offiziere und 363 000 Mann zu Kriegsgefangenen ge-macht und der 6700 Geschtze und 120 Fahnen erbeutet. 5. Kaiser und Reich. Die einmtige Erhebung des deutscheu Volkes hatte auch wieder den Wunsch nach dauernder Vereinigung aller deutschen Stmme und Staaten wachgerufen. So richtete denn am 4. Dezember 1870 der König Ludwig Ii. von Bayern an smtliche deutsche Fürsten und die drei Freien Städte den Antrag auf Wiederherstellung - des Deutschen Reiches und der deutschen Kaiserwrde, welche dem Heldenknige Wilhelm bertragen und im Hause Hohenzollern erblich sein sollte. Alle schlssen sich diesem Vorschlage freudig an, und so wurde am 18. Januar 1871 im Spiegelsaale des Schlosses zu Versailles, in Gegenwart vieler deutschen Fürsten, der Fhrer und Abordnungen des ruhmreichen Heeres, vieler Staatsmnner und der Mitglieder des Norddeutschen Reichstages, König Wilhelm feierlich zum deutschen Kaiser proklamiert. Bismarck verlas des ersten zollerschen Kaisers erste Proklamation an das deutsche Volk, welche mit den Worten schlo: Uns und Unsern Nachfolgern in der Kaiser-krne wolle Gott verleihen, allezeit Mehrer des Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gtern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung."

4. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 126

1889 - Leipzig : Freytag
126 schdigt, und zwar durch Skularisation (d. i. Verweltlichung oder Einziehung geistlicher Gter), Verminderung der freien Reichsstdte auf sechs und Mediatisiernng (d. i. Unterord-nung vieler Reichsfrsten unter die greren Landesherren). Auch mit Rußland, der Trkei und England machte Bonaparte Friede. Die so erkmpfte Ruhe des Siegers bentzte er zur Verbesserung der Ver-Hltnisse Frankreichs im Innern; er ordnete mit dem Papste Pius Vii. die kirchlichen Fragen, stellte die Schulen wieder her, verbesserte oder baute Straen und Kanle und brachte Ordnung in die Verwaltung. Dafr wurde er am 2. August 1802 durch Plebiseit, d. i. Volksabstimmung zum Konsul auf Lebenszeit ernannt. Er schrieb sich von nun an mit seinem Vornamen Napoleon, stiftete auch den Orden der Ehrenlegion zur Be-lohnung bedeutender Verdienste um Staat und Volk und hatte somit eine Art kniglicher Machtbefugnis. 5. Napoleon als Kaiser (18041814). Als im Februar 1804 eine Verschwrung gegen den Konsul entdeckt und vereitelt wurde, erklrte ihn der Senat (Mai 1804) zum erblichen Kaiser der Franzosen. Am 2. Dezember 1804 lie er sich mit Josephine von Pius Vii. in der Kirche Rotte Dame Zu Paris salben und setzte dann sich und ihr die Kaiserkrone selbst auf. Am 26. Mai 1805 krnte er sich auch mit der Eisernen Krone zu Mailand und sprach dabei: Gott gab sie mir; wehe, wer sie antastet!" Nun gab es wieder einen Hofstaat, glnzende Uniformen, Titel und Orden prunkende Feste und frhliches Leben. Da aber England und Rußland den neuen Kaiser nicht anerkannten, kam es wieder zum Kampfe. (Dritte Koalition von England, Rußland, sterreich und Schweden.) Preußen blieb zu seinem eigenen Unglcke unbeteiligt (neutral); Bayern, Wrttem-berg" und Baden hielten zu Napoleon. Dieser rckte in Eilmrschen vor, nahm am 14. Oktober den sterreichischen General Mack mit 23000 Mann bei Ulm gefangen, zog ohne Kampf in Wien ein, siegte am. 2.. Dezember, seinem Krnungstage, bei Austerlitz (sdstlich von Brnn in Mhren) der die Kaiser Alexander und Franz (daher Dreikaiserschlacht") und zwang die Russen sofort abzuziehen und sterreich im Frieden zu Preburg (26. Dezember 1805) groe Gebiete in Italien abzutreten. Die Kurfrsten von Bayern und Wrttemberg wurden Könige, der vvn Baden Groherzog. Am 12. Juli 1806 sagten sich 16 deutsche Fürsten vom deutschen Kaiser und Reiche los und traten unter Napoleons Protektorate ((Schutzhoheit) zum Rheinbunde zusammen. Damit war das Deutsche Reich nach eintausendjhrigem Bestnde ausgelst. Franz Ii. legte die Krone nieder und nannte sich seitdem als Kaiser von sterreich Franz I. Zur See sicherte freilich die Niederlage der franzsischen Flotte bei dem spanischen Vorgebirge Trasalgar am 25. Oktober 1805 Englands bergewicht auf Jahrzehnte.

5. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 154

1889 - Leipzig : Freytag
154 34. Napoleon Iii., Kaiser der Franzosen. (1852-70.) 1. f oitis Napoleon war der dritte Sohn des Knigs Louis Bonaparte von Holland und. der Hortense Beanharnais, einer Stieftochter Napoleons I., geboren Zu Paris am 20. April 1808. Als die Familie Bonaparte aus Frankreich verbannt wurde, lebte er mit seiner Mutter zunchst in Konstanz am Boden-fee, dann in dem Schlchen Arenenberg bei Konstanz im Thnrgan und in Augsburg. Hier erhielt er auf dem Gymnasium sorgfltigen Unterricht. Dann kehrte er nach der Schweiz zurck und wurde von dem eidgenssischen General Dufour in die Kriegswissenschaft eingefhrt. Schon hier trug er sich mit hohen Zukunftsplnen, die er auch schriftstellerisch verffentlichte. Als der Herzog von Reichstadt, Napoleons I. Sohn, 1832 in Wien starb, trat er offen mit seinen eigenen Absichten hervor und machte zwei abenteuer-liche Versuche, sich eine Herrschaft in Frankreich zu begrnden (1836 in Straburg, 1840 bei Bonlogne), aber ohne Erfolg. Nach dem zweiten Putsch" wurde er gefangen nach Paris gebracht und zu lebenslnglicher Haft ver-urteilt. Fnf Jahre sa er auf der Festung Harn; am 25. Mai 1846 entkam er, als Maurer Badingnet" verkleidet, aus der Citadelle, floh nach London und lebte hier frhlich und locker in vornehmem Umgange. Als die Februarrevolution 1848 ausbrach, bot er der Regierung Frankreichs feine Dienste an, wurde zwar abgewiesen, setzte aber, durch geheime Ver-bindnngen und den Zauber des Namens Napoleon" untersttzt, durch, da die Verbannung der Bonapartes aufgehoben und er von fnf Departements als Abgeordneter in die Nationalversammlung gewhlt wurde. Noch war er nicht eis Wochen in dieselbe eingetreten, als er (10. Dezember 1848) Zum Prsidenten der franzsischen Republik aus vier Jahre gewhlt wurde. 2. Napoleon als Prsident (18481852). Jetzt wuchs die Zahl feiner Anhnger reiend fchnell, so da er am 2. Dezember 1854 mit Hilfe der Soldaten einen Staatsstreich wagte. Erlie in der Nacht etwa hundert Generle und Abgeordnete verhaften, lste die Nationalversammlung unter Aufhebung der Verfassung aus und lie sich durch Volksabstimmung (Plebiscit) mit etwa 7,5 Millionen Stimmen zum Prsidenten auf zehn Jahre whlen. Die Verhafteten wurden teils befreit, teils verbannt. Dann unter-drckte er die Prefreiheit und das Vereinswefen und gab feine wahren Absichten zum ersten Male auf einer Rundreife kund, indem er in Bordeaux das berhmte Wort sprach: Das Kaiserreich bedeutet den Frieden!" (L'empire c'est la paix), so unwahr als die meisten seiner Aussprche. Ein neues Plebiscit brachte ihm denn auch mit gewaltiger Stimmenmehrheit die ersehnte Wahl zum erblichen Kaiser der Franzosen", mit dem

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 294

1887 - Leipzig : Freytag
- 294 . 153. Aas Konsulat 17991804. 1. Der mehrfach genannte Feldherr Bon aparte, der spter mit seinem 1769 Vornamen Napoleon bezeichnet wird, war am 15. August 1769 in Ajaccio auf der damals zu Frankreich gehrenden Insel Korsika als Sohn eines Advokaten geboren. Auf der Kriegsschule zu Brieuue gebildet, schon mit 16 Jahren Lieutenant in der Artillerie, beim Ausbruch der Revolution Anhnger der republikanischen Partei. beitoulon (. 152 l.c) hervorragend. Tor tuurbe er im 25. Lebensjahr Brigadegeneral ititd 1796 Obergeueral in Italien. Mit einer seltenen Feldherrngabe vereinigte er die Kunst, die Verhltnisse der Welt rasch zu durchschauen und die Menschen zu beherrschen. So mute es ihm in. einer Zeit der Verwirrung und Auflsung der bestehenden Zustnde gelingen, eine hohe Stufe irdischer Macht zu erreichen, die er be-hanptete. bis die Selbstverblendung sein Verderben ward. 2. Mit den Siegeslorbeeren aus Italien zurckgekehrt, bernahm 1798 er 1798 die Aufgabe, gypten zu erobern, wodurch die an England verbreiten Kolonialgebiete (. 152 2. c) ersetzt werden sollten. Als er auf der Fahrt durch das Mittelmeer dem Johanniter - (Malteser-)Orden die Insel i8oo Malta weggenommen hatte, die freilich 1800 in die Hnde der Englnder fiel, landete er mit seinem Heere in gypten, eroberte Alexandria und uuterwarf nach einem Sieg bei den Pyramiden (. 4. 4) fast das ganze Land, welches dem Namen nach znr Trkei gehrte, in Wirklichkeit aber von den sog. Mamlncken-Beys beherrscht war, d. h. von Anfhrern der Main-lucken, die als Sklaven ans Kankasien geholt, in Soldaten umgewandelt worden waren und in der Folge eine Art Ritterorden bildeten. Indessen wurden die Franzosen noch in demselben Sommer (1. August) bei Abukir durch Nelson, den groen Admiral Englands, fast vllig vernichtet; auch gelang es Bonaparte nicht, Syrien zu eroberu, wo die Englnder die Festung St. Jean d'aere verteidigten. Als er nach gypten zurckgekehrt, die Trken bei Abukir geschlagen und dem General Kleber als Oberbefehls-Haber gypten berlassen hatte, kehrte er nach Frankreich zurck. Wenige 7wochen nach seiner Rckkehr fhrte er am 9. November 1799 (18. Brmaire des Jahres 8) int Einverstndnis mit Tayllerand und Sieyes eine Revolution herbei, deren Ergebnis der Sturz des Direktoriums und die Einfhrung der Konsularregierung war. 3. Diese bestaud nach der neuen (vierten) Konstitution" aus drei Konsuln, welchen auf 10 Jahre die vollziehende Gewalt bertragen war. Die Entscheidung lag in der Hand Bonapartes, welcher der erste Konsul hie, während seine Amtsgenossen Cambaceres und Lebrun nur beratende Stimme hatten. Mit der Prfung der von einem Staatsrat bearbeiteten und von den Konsuln vorgelegten Gesetze war das sog. Tribuuat von

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 297

1887 - Leipzig : Freytag
297 c) Neapel, das 1798 von den Franzosen erobert und in die partheno-1?98 Pische Republik verwandelt worden war, kam wieder in den Besitz des damals nach Sizilien geflchteten Knigs. cl) Der Papst erhielt wieder den Kirchenstaat. e) Der Trkei wurde gypten zurckgegeben, nachdem dort die Englnder eingedrungen und der General Kleber (. 153, 2) ermordet worden war. 3. Ein Jahr spter 1802 schlo Frankreich mit Englands den Frieden zu Amiens, wo die meisten von England eroberten West-indischen Kolonien den Franzosen zurckgegeben wurden und Frankreich die Republik der sieben ionischen Inseln nach dem Wunsche Englands anerkannte, welchem die Protektion der dieselbe zufiel. (. 164, 1.) 4. Die erste Bestimmung des Friedens von Lneville hatte die einschneidendsten Folgen fr die Besitzverhltnisse der deutschen Fürsten, die bisher auf dem linken Rheinufer geherrscht hatten. Nach langen Verhand-lungen, die unter dem Einflu von Frankreich und Rußland gefhrt wurden, erfolgte der sogenannte Reichsdeputationshauptschlu vom 25. Fe-bruar 1803, welcher die auf dem linken Rheinufer in Verlust geratenen 1803 Fürsten durch geistliche Herrschaften, die eingezogen (skularisiert) wurden, und durch freie Reichsstdte entschdigte. Von den letzteren blieben nur Augsburg, Nrnberg, Frankfurt a/M., Hamburg, Bremen und Lbeck erhalten. Die geistlichen Kurfrstentmer Kln und Trier hrten vllig auf, während der geistliche Kurfürst von Mainz, Friedrich Karl von Dalberg, als Kurerz-kauzler ein kleines Gebiet die Frstentmer Aschaffenburg und Regens-brg nebst der Grafschaft Wezlar behielt. 5. Die Verteilung der eingezogenen Besitztmer der Kirche und der Städte ergab fr manche Lnder einen vier- bis siebenfachen Ersatz der ver-lorenen Gebietsteile. So erhielt z. B. Preußen fr seine linksrheinischen 48 ?Meilen an Bistmern (Paderborn, Hildesheim) und Reichsstdten (Goslar, Nordhausen) zusammen 230 ^Meilen, während Bayern durch die Bistmer Wrzburg, Augsburg, Bamberg, Freising u. a. fr die eingebten 186 ?Meilen zusammen 290 ?Meilen, Baden dagegen fr 8 ?Meilen das Bistum Konstanz, ein Teil der Pfalz mit Mannheim und Heidelberg und anderes, im ganzen 60 ?Meilen zugeteilt wurden. Gleich-zeitig wurden Baden, Wrttemberg, Hessen-Kassel und Salzburg zu Krfrstentmern erhoben. . 155. Kaiser Mapoteon I. 1. Als Bonaparte vom Senat zum Kaiser erklrt war Konstitution des Kaiserreichs blieben der Staatsrat (Ministerium), der Senat, der gesetzgebende Krper und das Tribuuat nach den Bestimmungen

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 311

1887 - Leipzig : Freytag
311 (. 171, 3) liegt nahe. Der Kanton Neuenburg, der frher zugleich preuisches Frstentum war, ist seit 1856 von Preußen aufgegeben, indem i8z6 König Friedrich Wilhelm Iv. auf die Hoheitsrechte verzichtete, die dem König Friedrich I. aus der Erbschaft Wilhelms Iii. von England zugefallen waren. . 166. Die Februarrevolution des Aatires 1848 und die deutschen Werhttnilse bis 1866. 1. Der Brgerknig" Louis Philipp hatte bei den Franzosen die anfangs genossene Volksgunst allmhlich eingebt, zumal da er nicht geneigt war, dem Verlangen nach Erweiterung des Wahlrechts, das kaum eine halbe Million Brger besa, entgegenzukommen. Die Unzufriedenheit weiterer Kreise wuchs besonders dadurch, da die Regierung auf die Stimme der Presse und auf die in den sogenannten Reformbanketteu aufgestellten For-deruugeu nicht hrte, und als ein solches Reformbankett verboten wurde, brach am 22. Februar 1848 in Paris ein Aufstand (Februarrevolution)^ aus, der zur Abdankung des Knigs und zur Einsetzung der (zweiten) Republik fhrte. Eine provisorische Regierung trat an die Spitze und berief auf Grund allgemeiner Volkswahlen eine verfassunggebende Versammlung. Diese beschlo nicht ohne gewaltige Strung (durch die sogenannte rote Re-publik, die Cavaignac niederwarf) im November ihre Arbeit, und nach dieser neuen Verfassung sollte die franzsische Republik einen Prsidenten auf 4 Jahre wie in den vereinigten Staaten erhalten und neben diesem eine gesetzgebende Versammlung bestehen. Zum Prsidenten wurde der oben 165, 1 erwhnte, in Deutschland Augsburg, Konstanz und in der Schweiz gebildete Prinz Louis Napoleon erwhlt. Nach drei Jahren fhlte er sich so sicher, da er durch den sogenannten Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 die von ihm beschworene Verfassung verletzend die Herr-ini schaft an sich ri und sich seine Stellung durch eine Volksabstimmung, die er bestimmte, auf zehn Jahre bertragen lie. Er nahm jetzt den Titel Prinz-Prsident" an, den er gerade ein Jahr lang fhrte, indem er sich am 2. Dezbr. 1852 zum erblichen Kaiser der Franzosen wiederum auf 18s2 Grund des suffrage universel erklrte. Von nun an wuchs das Ansehen und der Einflu Frankreichs so auerordentlich, da Krieg und Frieden, Wohl und Wehe der Völker von Paris auszugehen schien. 2. Die franzsische Februarrevolution uerte ihre Wirkung sehr lebhaft in Deutschland, wo man fr einzelne Lnder grere Freiheiten und Rechte, fr ganz Deutschland aber eine andere Buudesverfaffuug begehrte. Die deshalb im Mrz 1848 ausgebrochenen Unruhen fhrten zu blutigen im Kmpfen in Wien, Berlin und im Groherzogtum Baden. Die in Frankfurt a/M. tagende Nationalversammlung schuf eine neue Reichs-

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 292

1887 - Leipzig : Freytag
292 . 151. Aas Direktorium 179599. 1. Als die franzsische Republik aus den Hnden des Wohlfahrtsaus-schusses in die der fnf Direktoren bergangen war, wurde die Unzufriedenheit mit der Regierung fast allgemein, da, abgesehen von Carnot, keiner derselben ein hervorragender Mann war. Nicht fhig die Staatsgeschfte geordnet zu führen, sahen sie sich bald durch zwei Parteien der Kammern bedroht: durch die heftigeren Anhnger der Republik und durch die Freunde des Knigtums (die Royaliften.) Bei der allmhlich hervortretenden Migung der Ansichten, welcher auch die zwei Direktoren Barthclemy und Carnot hnl-digten, konnten die Republikaner leicht berwunden werden; dagegen wuchs die Gefahr fr die Direktorialregierung vonseiten der Royaliften, die in den Kammern zahlreich vorhanden waren und von dem General Pichegr geleitet wurden. Darum wurde der in Italien stehende General Bonaparte um Hlfe angegangen, welcher sofort eine Heeresabteilung unter Augereau und Bernadette nach Paris schickte. 2. Mit dieser erlangten die drei heftigeren Direktoren Barras, La Retietllere Lepanx und Renkt alle Gewalt, entsetzten ihre gemigten Amtsgenossen Barthelemy und Carnot, lieen alle kniglich gesinnten Ab-geordneten der Kammern verhaften und verurteilten alle ihre sonstigen Gegner 1797 zur Verbannung (1797). Die nun im Besitz der Herrschaft befindlichen drei Direktoren Triumvirn" vermochten aber bei ihrem Mangel an wrdiger Auffassung ihrer Pflichten gegen den Staat und bei ihrem Hang zu einem ppigen Leben kein Ansehen zu gewinnen, so da die Republik ihrer Auflsung entgegen zu gehen schien. Die unfhige Regierung der 1799 Triumvirn wurde am 9. November 1799 (18 Brurnaire des I. 8) gestrzt und durch das Konsulat (. 153) ersetzt. . 152. Die Wevotutionskriege 1799. 1. Die Kmpfe, welche das neue Frankreich zu führen hatte, sind folgende: 1792 a) Mit sterreich und Preußen im I. 1792. Vgl. . 149, 2. b) Der Brgerkrieg in der Vendee, deren Bewohner den Sohn des hingerichteten Knigs auf den Thron erheben wollten. Ihre Aufstnde 1793 wurden 1793 grausam niedergeschlagen, und der Dauphin, den man Ludwig Xvii. nannte, starb als zehnjhriger Knabe in der Gefangen-schast. 1793 e)- Der Brgerkrieg im Sden, wo die Bevlkerung 1793 den Konvent nicht anerkennen wollte, endigte gleichfalls mit dem Sieg des repnbli-konischen Heeres, in welchem der junge Artilleriehauptmann Bnonaparte,

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 298

1887 - Leipzig : Freytag
298 der Konsulatsverfassung vom Jahre 1799 erhalten, wie sie durch den ersten Konsul geschaffen waren, gerieten aber naturgem in grere Abhngigkeit vom Staatsoberhaupt. In St. Cloud vernahm der einstige Zgling der Kriegsschule von Brienne, den der König Ludwig Xvi. hatte erziehen lassen, die Mitteilung des Senats-beschlusses aus dem Munde des bisherigen zweiten Konsuls, der an der Spitze des ganzen Senats erschienen war und seinen frheren Amtsgenossen im Konsulat mit Sire" und Majestt" begrte. Ohne Zgern nahm er den Kaisertitel an, erklrte aber, da die Erblichkeit desselben in seiner Familie durch Volks-abstimmuug festgestellt werden sollte. Der Senat begrte alsbald auch die lhe-mahlin Napoleons I., wie er von jetzt an hie, als Kaiserin, ebenso deren Tochter Hortense Beanharnais und des Kaisers drei Schwestern als Prinzessinnen, während seine Mutter dnrch den Titel Madame-M^re ausgezeichnet wurde. Die zwei Brder des Kaisers, Joseph und Ludwig, wurden sogleich, der dritte Jerme erst spter zu Prinzen ernannt. 2. Wie mit einem Schlag schienen Republik und Revolution vergessen. Neben einer frstlichen Familie sah man eine Anzahl Growrdentrger wie Reichserzkanzler und Groadmiral, welche die Vorzge von Prinzen genossen und wie diese als uuabsetzbare Mitglieder des Senats zu den 80 Mitgliedern der Wahllisten hinzutraten. Der Kaiser lohnte die ihm ergebenen, in der Regierung und auf dem Schlachtfeld hlfreichen Männer, indem er sie nicht nur nach seinem Gutdnken zu Senatoren, sondern, auch zu sog. Grooffizieren ernannte, unter welchen 16 Marschlle waren. Der zweite und der dritte Konsul, Cambaceres und Lebrnn, denen der junge Kaiser neben ihrer gefgigen Unterordnung noch anderes zu danken hatte, erhielten die glnzende Auszeichnung, da ihnen zwei Growrden des Reiches ber-tragen wurden. Der erste wurde Reichserzkanzler, der zweite Reichserz-schatzmeister. 3. Der Eindruck, den die neuen Zustnde im Volke hervorriefen, war sehr geteilt. Vielfach uerte sich Gleichgltigkeit und sogar Spott; nur in den selbstbeteiligteu Kreisen, besonders bei den Geistlichen, herrschte Freude. Die Erinnerung an die Entstehung des Kaiserreichs aus der Revolution erlosch aber nicht. Darum mute Napoleon das Volk durch Zwang nieder-drcken oder durch auswrtige Kriege in Spannung erhalten. So kam ihm der Gedanke, wie Karl der Groe ein mchtiges Reich in Europa zu grnden und seine Stellung von der Kirche weihen zu lassen. Bevor dies geschah, zeigte er sich bei einer groartigen Feierlichkeit in der Nhe von Boulogne, wo um seinen Thron 80000 Mann im Halbkreis aufgestellt waren, die ihm unter dem Wirbel von 1000 Trommeln und unter dem Donner von 80 Batterien huldigten. Darauf besuchte er Aachen und hielt da ja das ganze linke Rheinuser französisch war Hof in Mainz, wo ihn einige deutsche Fürsten beglckwnschten. Von dort aus entsandte er den General Caffarelli an den Papst (Pius Vii.), der ihn zu Paris krnen sollte. Dies
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